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Chile

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19.02.2005 bis 23.02.2005
Volcano San Jose
Hier die ganze Geschichte:
Am Samstag, 19.02. 07:30 sind wir mit dem Bus nach Baños Morales gefahren. Etwa 20km vor dem Ort endete die Strasse und es begann eine Schotterpiste. Vorher war eine Polizeistation an der wir einige Formulare (4 Seiten DinA4) ausfuellen mussten, die mit der Besteigung des Berges zusammen hingen. Der Bus mit den anderen Insassen wartete indes auf uns. 10:30 kamen wir in Baños Morales an und standen erstmal bloed in dem Bretterbuden-Kaff auf der Plaza rum. Wir wollten versuchen noch etwas hoeher hinauf zu fahren und fanden auch einen Minibus, der uns noch ein paar km mitnehmen wuerde. Parallel dazu verhandelten wir mit einem Gaucho wegen eines Pferdes und eines Maultieres, dass unsere Rucksaecke bis zum Refugio Plantat auf 3100m bringen sollte. Der Preis von anfaenglich 30000 sank waehrend dieser Verhandlung auf 20000 (ca. 30 Euro, also 10/Nase).
Damit schied der Minibus aus und unsere Rucksaecke wurden auf dem Muli verzurrt, den Christobal, der Sohn des Gauchos, zu Pferde auf das Refugio (die Huette) fuehren sollte. Wir trauten dem Frieden noch nicht so ganz, da wir im Voraus bezahlen mussten und unser Gepaeck ja ausser Sichtweite lag (ritt). Der Gaucho versicherte uns jedoch, er betriebe seinen Beruf seit mehreren Jahren, haette Referenzen und schliessliech kaemen wir ja am Ende wieder an seiner "Ranch" vorbei. Also gut, es ging los: wir hatten nun bei praller Sonne und in der Mitagshitze von 1810m bis auf 3130m aufzusteigen. Das ging ziemlich locker, da wir ja ausser etwas zu trinken kein Gepaeck zu tragen hatten. Zunaechst ging es eine Schotterpiste das Engorda-Tal hinauf und bald ueberholte uns "unser Gepaeck".
Christobal wartete dann an einer Stelle, wo wir von der Piste abzweigen und einen Hang hinaufsteigen mussten. Als er sich davon ueberzeugt hatte, dass wir auf dem richtigen Weg waren, ritt er weiter bis zu einem Fluss den es zu ueberqueren galt. Er wollte uns einzeln hinter sich auf dem Pferd durch den Fluss fuehren. Ich machte den Anfang und versuchte auf das Pferd aufzusteigen, was sich - nun unter doppelter Last - unter meinem Arsch wegbewegte. Ich versuchte mich am Sattelriemen festzuhalten, was mir einige Sekunden in der Art eines Rodeoreiters auch so leidlich gelang, bis der Riemen riss und ich im Dreck lag. Daraufhin zeigte uns Christobal eine Stelle, an der wir zu Fuss ueber Felsen den Fluss ueberqueren konnten, was uns naturgemaess eher entgegen kam.
Bald kamen wir auf einer Hochebene in einem schoenen gruenen Tal an, durch das sich mehrere Baeche schlaengelten. Auf der anderen Seite dieses Hochtales - etwa 2-3 km von uns entfernt - wollte Christobal wieder auf uns warten, denn dort geht dann steil der Pfad weiter in Richtung Huette hinauf. Auf dem Weg durch das Tal kam uns eine Gruppe Chilenen entgegen, die auf dem Rueckweg vom Vulkan waren. Sie hatten trotz der Bullenhitze zum Teil noch ihre Daunenhosen an und waren guter Dinge. Wir fragten sie ein paar Dinge ueber die Bedingungen am Berg und machten ein Foto fuer sie. Einer sang "wir sind die Roboter" - ein uralter NDW-Song von Kraftwerk, der uns bis zum Gipfel nicht mehr aus dem Kopf ging. Gegen 16:30 kamen wir auf der Huette an, unser Gepaeck hatten wir ein paar Hundert Meter weiter unten aufgenommen. Es fehlte nichts, Christobal hatte seine Arbeit zu unser Zufriedenheit ausgefuehrt.
Die Huette war ein kleines Steinhaus, erbaut im Jahre 1937. Drin stand ein Tisch und ein paar Stockbetten offenbar gleichem Baujahres. Ein Spanier mit seiner Frau, die bereits auf dem Gipfel waren, teilten sich nun die Huette mit uns. Vor der Huette war ein schoener Bach mit Blumen und Moos am Ufer. Das Wasser war klar und kalt, man konnte es bedenkenlos trinken oder auch seine Fuesse reinhaengen, so das der Gestank abzieht. Nachdem wir unsere leckere Tuetensuppen-Mahlzeit und einen Tee zubereitet hatten, sassen wir vor der Huette rum und genossen einen scheonen Sonnenuntergang. Bald darauf krochen wir in unsere Schlafsaecke, die auf den durchhaengenden Matratzengittern der Stockbetten lagen. Wir schliefen wie Tote und wachten erst gegen 8:00 auf.

Sonntag, 20.02. Nach dem Fruehstueck, das aus Tee, 2 Scheiben Brot und einer rationierten Portion Salami bestand, fragten wir die Spanier noch ueber die Bedingungen am Berg aus. Sie sagten etwas ueber jede Menge Wind im letzten Lager und auf dem Weg zum Gipfel - und das es ihnen das Zelt fast weggeweht hatte. Aber bis zum letzten Lager (auf 5000m) lagen ja noch 2-3 Tage vor uns. Es ging nun ueber Geroelpfade, vorbei an Lagermoeglichkeiten auf 4000 und 4100m bis auf 4200m, wo wir einen scheonen windgeschuetzten Lagerplatz fanden, der auch Wasser auseinem Gletscherbach bot.
Wir hatten zwar genuegend Benzin fuer den Kocher dabei, um notfalls auch Trinkwasser aus Schnee zu schmelzen, waren allerdings ganz froh darueber, diese aufwendige Prozedur nicht durchfuehren zu muessen. Nachdem wir das Zelt aufgebaut hatten, kochten wir Tee und spaeter dann wieder unsere leckeren Tuetensuppen.
Der Plan fuer morgen sah vor auf 4530m zum naechsten Lager aufzusteigen und am darauffolgenden dann auf 4960m. Wir aenderten diesen Plan insofern ab, dass wir bis auf 4700m aufsteigen wollten um dann in der Nacht den Gipfel zu versuchen. Das wuerde bedeuten, dass wir einen Tag schneller als geplant waeren, dafuer weniger Zeit in der Hoehe verbringen wuerden, aber auch 200Hm mehr zum Gipfel haetten. Wieder hatten wir einen schoenen Sonneruntergang und eine klare, jedoch etwas windige Nacht.

Montag, 21.02.
Gegen 8:00 krochen wir aus dem Zelt, "drausen" war noch etwas Schatten, die Sonne stand noch hinter dem Berg. Nach dem Fruehstueck, das aus den bekannten Ingredenzien bestand, ging es zunaechst auf einem Eishang zum Teil mit Bueserschnee zu einem Geroellgrat hinauf. das letzte Stueck bis auf 4700m war ziemlich steil und anstrengend. Der Lohn der Arbeit war ein schoen gelegener Lagerplatz, durch Steinaufbauten gegen den Wind etwas geschuetzt.
Doch es ging kein Wind und das Wetter war super. Wir hatten strahlend blauen Himmel und Sonnenschein. Der Sonnenuntergang am Abend vor dem Gipfelsturm uebertraf die der letzten Tage noch um einiges. Kurz darauf legten wir uns ab, der Wecker wurde auf 02:30 gestellt.

Dienstag, 22.02.
Die Nacht war windstill, im feuchten Zelt hatte es 4 Grad und der Wecker klingelte endlich. Geschlafen hatten wir auf Grund der Hoehe kaum etwas. Wir quaelten uns langsam aus den Schlafsaecken, packten das Zelt zusammen und kochten erstmal Tee. Wir verstauten alles in die Rucksaecke, mit Ausnahme der Nahrungsmittel, da wir keinen Bock auf von Fuechsen zerfetzten Rucksaecken hatten, die angeblich bis auf 5000m hier vorkommen sollen und sich ziemlich nahe an die Lager herantrauen. Deshalb bauten wir die Lebensmittel in schwehre Steine ein, bevor wir uns auf den Weg Richtung Gipfel machten. Im Mondlicht und dem Schein unserer Stirnlampen ging es zunaechst auf einem gut sichtbaren Pfad nach oben. Vorbei an den letzten Lagermoeglichkeiten auf 5000m gelangten wir bald an ein Schneefeld, das wir zu ueberqueren hatten. Mit unseren Teleskopstoecken und den Steigeisen war das kein Problem, doch der Wind nahm zu, je naeher wir dem Grat kamen. Der Mond war gerade untergegangen und es war noch nicht hell. Fuer kurze Zeit weren wir allein auf unsere Stirnlampen angewiesen. Als wir auf dem Grat ankamen wurde es langsam hell und bald konnten wir einen schoenen Blick auf den vergletscherten Gipfel des Marmolejo - unserem naechsten Ziel - zu unserer Linken geniesen. Allerdings nur kurz da es zu zog und zu dem heftigen Wind noch ein leichter Schneefall einsetzte. In kuerzester Zeit waren wir von einer duennen Schnee/Eisschicht bedeckt und es wurde durchaus ein bisschen ungemuetlich. Doch wir waren frohen Mutes da der Gipfel ja zum greifen nahe lag.
Langsam setzten wir einen Fuss vor den anderen, denn es ging relativ steil hinauf, die Luft wurde duenner und duenner - wir hatten zu kaempfen genug Sauerstoff in unsere Lungen zu bekommen. Das, was wir als "oben" sahen, war noch nicht unser Ziel, sondern nur der Vorgipfel. Von da aus waeren es dann nur noch 1 1/2 Stunden bis zum eigentlichen Gipfel. Langsam ging es voran und bald kam der riesige Krater in Sicht. Doch auch hier "war noch nicht oben". Hier geschah dann das Wunder von San Jose. Der Wind wurde heftiger, die Sonne ging auf und die Wolken loesten sich auf. Es ging weiter am Kraterrand entlang bis auf die hoechste Erhebung. 10:30 Endlich hatten wir es geschafft - wir waren auf 5852m, in den letzten 4 Tagen hatten wir ueber 4000Hm zurueckgelegt. Die Wolken die vorher eine Sicht von vielleicht 200m ermoeglichten waren weg und ueber uns leuchtete ein strahlend blauer Himmel und die Sonne schickte ihre waermenden Strahlen (Was bei dem Wind allerdings nicht viel half) Hier standen wir nun und schauten in den gigantischen Krater des Vulkan San José, aus dem Schwefeldaempfe aufstiegen.
Nach einem Berg Heil und ein paar Gipfelfotos ging es sofort wiederrunter. Ich hatte starke Kopfschmerzen von der Hoehe und mir war schwindlig. Ich musste so schnell wie moeglich absteigen. Innerhalb einer Stunde war ich bereits 1000Hm weiter unten und die Kopfschmerzen liessen langsam nach.
Gegen 12:30 waren wir wieder in Lager 2, ruhten kurz aus und stiegen weiter bis Lager 1 ab. Hier wollten wir uebernachten, entschieden uns dann aber doch noch weiter bisauf das Refugio - also weitere 1100Hm - abzusteigen. Die Oberschenkel brannten, als wir gegen 19:00 auf 3100m am Refugio ankamen. Haui hielt diesen schnellen Abstieg ohnehin schon fuer eine Scheissidee, was dadurch bestaetigt wurde, das Huette komplett von einer chilenischen Familie belegt war und nun doch wieder das Zelt aufbauen mussten. Nach dem "Abendessen", das wir immer aus einer leckeren Tuetensuppe und Tee bestand, verschwanden wir in unser Zelt und schliefen durch bis 9:00 morgens. Fast haette die Sonne schon auf unser Zelt heruntergeknallt. Das Fruestueck fiel heute ueppiger aus, da wir ja noch Nahrungsmittel fuer eine Tag mehr eingeplant hatten. Gegen 11:00 stiegen wir frohen Mutes ins Tal ab, doch die 1300Hm schienen kein Ende zu nehmen.
Gegen 15:00 waren wir endlich unten und steuerten geradewegs die naechste Kneipe an. Hier gab es lecker Steack, Salat und warmes Bier. Nach dem Essen wechselten wir auf die andere Seite der Plaza, wo es kaltes Bier gab, was jedoch bald aus war. Noch war eine halbe Stunde Zeit, bis der Bus fuhr und ich holte nochmal warmes Bier von drueben. Dann fuhr der Bus.
Haui und ich mussten schiffen wie zwei Wallache. Mann soll gar nicht glauben was eine Schotterpisste und eine randvolle Blase aus einem ausgewachsemen Mann machen kann. Wir konnten es kaum erwarten bis der Bus endlich an der Polizeistation war. Hier liessen wir den Busfahrer halten und meldeten uns vom Berg zurueck. Waehrend der Polizist unsere Akte aus dem Ordner herauskramte, liessen wir das Klobecken fast ueberlaufen.Da es leider nur ein Klo gab musste Haui der wie immer der langsamere war warten bis ich fertig war. Er war kurz davor das Waschbecken zumisbrauchen. Gegen 21:00 waren wir zurueck in Santiago und kurze Zeit speater wieder in unserer Herberge, wo eine laengst ueberfaellige Dusche und jede Menge kaltes Bier, sowieleckere Bowle, auf uns swartete...

Höhe 5856 m
Latitud: 33° 47' 07" S
Longitud: 69° 53´35" W



27.02.2005 - 04.03.2005
Cerro Marmolejo
Hier der Bericht unserer Besteigung:
1.Tag
7.30 Uhr Abfahrt in Santiago am Plaza Italia. Mit dem Bus nach Bañjos Morales. Nach ca. halber Strecke kommt die Kassiererin und will statt 2300 Pesos 6000 Pesos pro Nase.
Laut ihrer Aussage haben wir einen "Round Trip" gebucht, als wir am Abend zuvor die 3 Plaetze reserviert haben. Da wir das aber definitiv nicht hatten und auch nicht wollten und die Dame keinen Bock auf unser Geld hat, wirft sie uns nach kurzer Diskussion, mit Sack und Pack aus dem Bus.
Aber gezahlt haben wir auch nichts.
Da stehen wir nun auf der Strasse und trampen. Nach ungefaehr 5 Minuten nimmt uns dann auch ein Auto mit. Es sind 3 Mountainbiker die einen grossen Kastenwagen hatten, wo sie uns hinten einpackten und bis zu der bekannten Polizeistation im Tal mitnahmen.
Waehrend Tomsky und Andi in der Station die ominoesen Formulare ausfuellen warte ich draussen und passe auf die Rucksaecke auf. Siehe da, da kommt ein Linienbus aus dem Nichts und der faehrt auch noch in unser Zielkaff. Der Fahrer ist auch noch so nett die 3 Minuten zu warten bis wir unseren Papierkram erledigt haben, wobei ihm da wohl auch nichts anderes uebrig blieb da ihn der Polizist darauf hingewiesen hat das wir mit wollen.
Nun geht es fuer nur noch 1300 Pesos pro Kopf dem Ziel entgegen. Das letzte Stueck in das Kaff geht es ueber eine klapprige Bruecke und dann steil ca. 800m eine steile, staubige Piste hoch. Was entdecken unsere geblendeten Augen. Den Bus, aus dem wir rausgeflogen sind. Er steht vor der Bruecke und die Leute muessen aussteigen und das letzte Stueck zu Fuss gehen. Unser Bus zieht souveraen vorueber und so sind wir sogar schneller und bequemer am Ziel.
Jetzt gleich zu Senior Christobal und das Packtier organisieren. Fuer 25000 Pesos bringt er unser Gepaeck, das diesmal wesentlich schwerer ist (Kletter und Eisausruestung plus 6 Dosen Bier pro Kopf) in unser erstes Lager auf 3200m.
Um 11.30 Uhr laufen wir los, den uns bekannten Weg in das Hochtal wo es nun nach links weg geht, dem Rio Marmolejo folgend. Der Weg ist mit Steinmaennchen auch ganz gut markiert. Nur verpassen wir eine entscheidende Stelle und zwar die wo man den Fluss ueberquert. Am falschen Ufer kaempfen wir uns ueber Steine und Geroell vorwaerts. Endlich erscheint uns eine Stelle geeeignet den Fluss zu ueberqueren. Andi wagt es als ersten und schafft es auch. Es war jedoch haarscharf, fast waere er abgerutscht und in den Fluss gefallen. Was in diesem reissenden Gebirgsfluss wohl definitiv nicht zu empfehlen ist. Tomsky und ich beschliessen dies zu unterlassen und auf der Seite einfach weiter zu maschieren um eine geeignetere Stelle zu suchen. Es ist ein sehr muehsames Vorankommen. Wir erreichen eine kleine Hochebene wo 2 Fluesse zusammen kommen (Confluencia). Nach ca. 45 Minuten des Suchens und Probierens sehen wir ein, das auch hier einrueberkommen nicht moeglich ist. Eine kleine aber feine Schlucht, wo der Fluss durch donnert versperrt uns nun den Weiterweg am Wasser entlang. Es bleibt nur die Flucht nach oben. Wir arbeiten und einen 45 Grad steilen Geroellhang 200 Hoeenmeter hinauf um die Engstelle zu umgehen. Eine sehr schweistreibende Geschichte. Endlich erblicken wir das Hochtal mit unseren Rucksaecken. Da die Sonne schon hinter einem Bergkamm steht und Wind aufkommt wird es langsam auch "frisch" im T-Shirt. Hier ist der Fluss stark veraestelt und das Ueberschreiten keinProblem mehr.
Nach 9 Stunden und 1400 hm errichten wir das Zelt. Zum Glueck haben wir das Bier eingepackt und jeder goennt sich 2 Dosen. Es folgen 12 Stunden erholsamer Schalf.

2.Tag
Heute liegen 1100 Hm vor uns. Das erste Drittel des Weges geht es dem Fluss folgend talaufwaerts ueber Steine, Geroell und Sand voran. Die Steigung ist sehr gering so dass wir nur 200 Hm machen. Nun geht es ueber die Seitenmoraene eines nicht mehr existierenden Gletschers weiter, das bringt uns ein weiteres Drittel des Weges voran, und ca 400 Hm.
Nun haben wir noch ein Drittel des Weges vor uns, aber noch 700 Hm. Sehr steil geht es nun ueber Geroell einen markanten Grad hinauf. Jetzt schlagen die 20 kg Rucksaecke richtig zu. Erbarmungslos ziehen sie zurueck ins Tal.
Alle 200 Hm machen wir 10 Minuten Pause. 2,5 Stunden spaeter ist es geschafft. Gegen 18.00 Uhr erreichen wir denSattel mit unserem Lagerplatz auf 4200 Meter. Da es hier allerdings kein Wasser gibt steigen wir noch mal 50 Hoehenmeter weiter auf zu einem kleinen Rinnsal. Schnell ist ein Platz fuer das Zelt eingeebnet und eine Kuhle gegraben um das Rinnsal aufzustauen.
Der Blick auf die gegenueberliegenden Gletscher und der Sonnenuntergang entschaedigt fuer alles.

3.Tag
Ruhetag. Wir bleiben den ganzen Tag auf 4200 um uns besser an die Hoehe anzupassen. Kein Gepaeck schleppen! Zum Zeitvertreib ueben wir nochmal Spaltenbergung mittels Lose Rolle und Flaschenzug mit der Gardaklemme. Man weiss ja nie was noch kommt. Es ist den ganzen Tag bewoelkt und es geht ein leichter Wind. Nicht gerade Strandwetter. Unser Plan ist Morgen das ganze Material auf 5000 Meter zu schleppen, da zu schlafen und dann am Morgen einen Gipfelversuch zu starten. Keiner hat eigentlich Bock den ganzen Mist weiter den Berg hoch zu schleppen. Wie wir so rumsitzen kommt Tomsky auf die Idee alles hier zu lassen und direkt diese Nacht einen Gipfelversuch zu starten. Also 1900 Hm auf und wieder abzusteigen.
Als es gegen Abend auch noch aufreisst und wir alles fuer und wieder gegeneinander abgewogen haben beschliessen wir es auf die brachiale Tour zu versuchen, d.h. Start auf 4250m, 10 Stunden Aufstieg und 6 Stunden Abstieg.

4.Tag
Wir stehen um 4:30 Uhr auf, Fruehstuecken (Tee, Salami, Brot). Jeder nimmt nur das Noetigste mit: Stoecke, Eispickel, Steigeisen, Gletscherbrille, Handschuhe, Muetze, Wasser und mehrere Muesliriegel. Dann gehts los. Bis Sonnenaufgang sind wir bereits auf 5000 Meter.
Das lief wie am Schnuerchen. Jetzt kommt der Gletscher. Ruckzuck stehen wir in 2 Meter hohem Bueserschnee. Vorher von uns oft bewundert und jetzt verflucht. Hier gibt es absolut kein Weiterkommen - also vorwaerts Kameraden wir gehen zurueck. Wir muessen dieses Gebiet weitrauemig umgehen. Das kostet zwar Zeit aber wir kommen mit relativ wenig Kraftaufwand gut voran.
Der weitere Weg bis 5800m ist eindeutig und wir trotten so vor uns dahin. Die letzten 200 Meter zum Gipfel sind kein Zuckerlecken: 10-15 Schritte, stehen, luftholen, weiterlaufen. Langsam aber stetig steigen wir auf. Nach 9,5 Stunden stehen wir, bei strahlenstem Sonnenschein, auf dem Gipfel.
6108 Meter
Die Sicht ist riesig. Aber der Gipfel ist erst der halbe Weg. Beim Abstieg folgen wir einem markanten Pfad. Schnell sind wir wieder am Gletscher. Allerdings an einer anderen Stelle als der an welcher wir hochgekommen sind. Da man den Gletscher gut uebersehen kann laufen wir los.
Es geht weiterhin gut voran. Doch dann kommt er wieder, der verdammte Bueserschnee und zu allem Uebel wird er auch noch immer hoeher. Beim Umgehungsversuch stossen wir auch noch auf eine schoene Spalte. Eine Eisbruecke ist jedoch schnell gefunden und wir sichern uns hinueber. Es geht zaeh weiter durch den Bueserschnee bis zur naechsten Spalte. Wo kommen die denn auf einmal her? Beim Aufstieg gab es die noch nicht. Aber hilft ja nix. Also wieder Ruebersichern und weiter durch das Schneelabirynth.
Nach unendlich langer Zeit verlassen wir endlich den Geltscher. Langsam geht die Sonne unter und wir steigen ueber Geroell ab. Um 21.00 Uhr erreichen wir das Zelt. Wir und der Gipfel sind geschafft. Jetzt noch eine leckere Tuetensuppe gekocht. Todmuede aber gluecklich kriechen wir in unsere Schlafsaecke.

5.Tag
Abstieg von 4250 m auf 3200m. Der Abstieg geht flott aber man(n) merkt schon das die Beine noch schwer sind. nach 2/3 des Weges kreuzen wir einen Bach deruns schon beim Aufstieg aufgefallen war.
Er hat sehr starke Mineralienablagerungen und ein versintertes Bachbett. Dazu ist er ueberraschend warm. Tomskys Uhr-Thermometer misst 21 Grad und das auf 3300m. Endlich wieder waschen!
Dann geht es weiter zum Lager wo jeden von uns ja noch 4 Dosen Bier zur Belohnung erwarten die wir beim Aufstieg hier versteckt haben. Schnell geht die Sonne aus dem Tal und es wird kalt. Benzin haben wir noch genug fuer die Kocher. So sitzen wir mit unserem Bier um unser MSR-Wisperlight-Lagerfeuer und sind gleucklich.

6.Tag
1400 Hm Abstieg stehen uns bevor nach Bañjos Morales. Zuerst anstrengend ueber Geroell und Bloecke. Nach 3 Stunden stehen wir wieder am Fluss. Was nun??
Wir suchen eine relativ schmale Stelle und ziehen Schuhe und Hose aus. Das Wasser ist saukalt und reissend. Mit den Stoecken stuetzen wir uns gegen die Stroemung und kommen so mit viel Kraftaufwand und ein bisschen Glueck ans andere Ufer.
Nun folgt der bekannte Weg durch das Hochtal und die nicht endend wollende Schotterpiste in das Kaff. Es ist vollbracht. Um 18.00 Uhr faehrt der Bus.
Wir haben wieder nicht dazu gelernt vom letzten Mal. Kneipe, Bier, Schotterpiste, Polizeistation.
Das gehoert wohl irgendwie dazu.
Höhe 6108 m

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